Dienstag, 24. September 2013

ich bin noch da.


Wenn in mir die Sonne scheint, ist mir das Wetter so ziemlich völlig egal.

Nur die scheußliche Wetter-Anke bei Radio HH, die keinen Satz unfallfrei herausbekommt, macht mich irre.
Wann wird diese Unke endlich schwanger und ist zumindest für den Mutterschutz raus aus meinem Radio?
Die verhagelt mir jeden Morgen.
Letztens wollte sie den Hörern erzählen, sie sei die total coole Wackenrockerbraut.

Eigentlich könnte man ja umschalten.
Sender haben wir genug.
Aber bei den anderen gibt es keinen John Ment und seinen Horst.
Ponig und Petersen beim NDR2 sind eine Katastrophe.
Jeder Joke wie eine fünf in Mathe.
Selten habe ich Leute gehört, die eine Pointe derart versauen können.
Und der NDR leistet sich gleich zwei davon.
Die Petersen ist guter Hoffnung und das lässt mich hoffen.
Vielleicht schmeissen sie der Dame nicht mehr lange meine Gebühren hinterher.

Eine Zeit lang haben wir NDR90,3 gehört.
Aber auch das ist irgendwann nicht mehr auzuhalten.
Ich hatte nach dem dritten Mal "Ich will nen Cowboy zum Mann" und zum vierten Mal
"Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann" das Gefühl, ich gehöre nicht in die Zielgruppe des Senders.
Noch nicht.

Egal.

In Hamburg ist es so richtig herbstlich graubraungrün.
Gut, der Dauerregen ist nicht wirklich schön.
Andererseits kann man sich nun zu Hause einmummeln, handarbeiten oder bügeln.
Ich mag diese Zeit eigentlich gern
(außer das mit dem Bügeln, aber das ist ein ganzjähriges Problem).
Könnte ein bißchen windiger sein  - für mich.

Während die Leute, die die schicke-hippe HafenCity bewohnen oder dort arbeiten gehen,
vom Wind voll abgenervt sind.
Das habe ich gerade neulich gelesen.
Der stete Wind bringt ihre Fönfrisuren durcheinander.
Die Geschäftsleute ärgern sich, weil sie sich in Hauseingänge stellen müssen,
um draußen zu telefonieren.
Die Windgeräusche schlucken die Gespräche.

Ich seh schon lauter Strand-Wind-Muscheln in bunter Reihe zwischen den Häuserfluchten.
In jeder Muschel ein telefonierender Brioni-Anzug-Träger mit einem Soja-Latte auf einem kleinen Beistelltischchen.
Die Muscheln muss bestimmt der Senat finanzieren, weil irgendein Gutachter feststellen wird, dass die Häuser falsch geplant wurden und sich eigentlich mit der Windrichtung drehen müssten.

Ich kann mich noch erinnern, dass sich die Mitarbeiter einer ehemals international renommierten Werbeagentur darüber beklagten, dass die Spinnen am Hafen größer und auch viel mehr wären als sonst in der Stadt.
Das fand ich schon dämlich.
Aber dass es Leute gibt, die sich über das erhöhte Windaufkommen am Wasser aufregen ist sensationell idiotisch.

.... so, nun habe ich mich irgendwie verrrannt und finde meinen Faden nicht wieder.....
hatte ich überhaupt einen?

Eigentlich wollte ich mich nur kurz melden und verkünden, dass wir alle wohlauf sind.
Ich komme im Moment selten zum Lesen und Kommentieren.
Das ändert sich hoffentlich in der kommenden Woche - da sind Ferien und ich habe auch eine Woche frei!
Jippi.

Und ich war beim Friseur.
Aber man könnte meinen, ich bin einem wilden Tier zum Opfer gefallen.
Sieht aus wie abgebissen.... naja, wächst ja wieder.....

Habt einen schönen Tag,
vany

Donnerstag, 12. September 2013

UG

Mir fällt kein Post-Titel ein, der sich nicht nach Gezeter anhört.

Ich will gar nicht nörgeln.

Eigentlich möchte ich mich herzlich für die lieben Wünsche zu unserem P-Hochzeitstag bedanken.
So liebe Worte (und ein paar weniger liebe, aber trotzdem gern gelesene).

Mimi hat aus Lübeck noch eine traumschöne Karte geschickt.
Auf der kann ich jetzt alle Bezeichnungen der Hochzeitsjubiläen nachlesen.
Lasst es Euch gesagt sein: "Porzellan" ist bei Weitem nicht das schlimmste Wort....
Mir stehen noch gruseligere bevor.
Die könnten mich glatt von einer Weiterführung dieser ansonsten schönen Ehe abhalten.
Ich hab zum Glück für uns schon einige Scheußlichkeiten hinter mir.

Trotzdem habe ich mich riesig gefreut!
Auch über die kleinen ausgestanzten Herzchen - war voll romantisch *seufz*
Danke, liebste Mimi!
.....

Ich weiß gar nicht, ob ich von unserem "KellerWochenende" berichten soll.
Unser Date ist nämlich geplatzt.
Das Wetter war eindeutig zu gut.
Gäste hatten sich eingeladen.
Die wollten nicht nur Grillen, die haben auch ihre reparaturbedürftigen Fahrräder mitgebracht.

Ich habe lediglich die Waschküche einer Extremreinigung unterzogen.
Die ist clean - aber sowas von!

Leider ist die Reinigung des Waschkellers nicht so befreiend wie der Angriff auf den Rest der Nutzfläche, weil der sowieso regelmäßig Schrubber und Sauger sieht.
Außerdem sammelt sich da kein Gerümpel an.
Was da rein kommt, kommt sozusagen automatisch wieder raus.
Ich bin der Automat....

Einzig die Winterreifen lagern dort längerfristig.
Das tun sie aber nur, weil eben sonst kein Platz mehr ist.
Bevor sie das Lager mit den Sommerreifen tauschen, muss Platz her.

Ich hoffe inständig, dass das üble Wetter anhält.
Dann kann Herr Hütchen sich nicht in den Garten verpieseln und fadenscheinige Argumente zur Vermeidung eines Kelleraufenthaltes vorbringen.
Sowas wie "wir haben Gäste" .....
An diesem Wochenende kommt mir niemand ins Haus und auch nicht in den Garten.

Habt einen schönen Tag, vany

Mittwoch, 4. September 2013

Porzellanhochzeit

Was ist denn das für ein blödes Wort?
Biederer gehts nicht, oder?
Egal....


Ich fange am Anfang an.

1991

wohnte ich voll hip in Alsternähe, in Winterhude.
Im Winter, wenn keine Blätter an den Bäumen hingen,
konnte ich sogar ein Stückchen Alster sehen.

Für einen Abend im November hatte ich mich mit Freunden zum Fondue bei mir verabredet.
Den Abend davor waren die anderen alle auf'm Zwutsch.
Ich hatte eine Telefonverabredung mit meinem damaligen Freund.
Er studierte in Madrid.
War ja ein bißchen aufwendiger damals.
Handys waren gerade erst aus der Taufe gehoben.
Er lief zu den verabredeten Zeiten immer zur günstigsten Telefongesellschaft.
Das konnte auch mal am anderen Ende der Stadt sein.

Deshalb bin ich zu Hause geblieben.

Am folgenden Tag rief mich meine Freundin Mereiah an.
Sie hätte einen ächt tollen Typen kennengelernt.
Den hätte Bob ihr gestern vorgestellt.
Und Bob hat gemeint, dass es nett wäre, wenn der tolle Typ heute mit uns essen würde.
Ob sie ihn mitbringen könnten?
Eigentlich hat sie nicht gefragt.
Sie hat mich angefleht.
Sie sei ja so allein, seit ihr "Tigerchen" (!) sie verlassen hätte.
Nun sei sie niemandes "Goldi-Engelchen" (!) mehr und überhaupt solle ich nicht so hartherzig sein.
Bob hätte vielleicht kein Interesse an ihr, sie versucht es natürlich weiter, aber.... blabla...

Total entnervt bin ich also nochmal los und habe beim Fleischer am Mühlenkamp ein weiteres Kilo Fonduefleisch geholt.
Das war vielleicht etwas übertrieben.
Ich hatte es damals noch nicht so mit dem Kochen.
Es gab bei mir ausschließlich 5-Minuten-Terrine und Knäckebrot.

Am Abend stand ein fremder Mann in einem Strickpulli bei mir an der Wohnungstür,
sagte seinen Namen und:

"Ich trage das Fonduegerät!"

Was ist denn das für ein Idiot? Gott sei Dank schleppt er keine Wassermelone...

Nach dem Essen half er mir beim Einräumen des Geschirrspülers.

Schleimer...

Und schaute mir in die Augen.

Ach Du Scheiße...Das ist ER. Der EINE...

Ein  einziger Blick aus diesen unglaublichen grauen Augen.

Wir waren beide völlig verblüfft.

***

Er ist gekommen, um zu bleiben.
Bis jetzt für immer.
Seit 1993 sind wir verheitatet.
Erstaunlich.

***

PORZELLANHOCHZEIT.... da komm ich gar nicht drüber weg... das Wort ist saudoof.

***

Habt einen schönen Abend, vany


Montag, 2. September 2013

Es wird platzen, Liebling!

Keines unserer Kinder und schon mal gar nicht das Rehlein werden platzen....
das zarte Rehlein hat weiterhin ein unglaubliches Fassungsvermögen.

Herr Hütchen und ich auch nicht.
Die Haut eines Menschen ist deeeeehhhnbaaaar -
lassen wir das.
Das macht mir schlechte Laune.

Es ist unser Haus, das zu platzen droht.

Vom Scheitel des Daches bis zur Sohle des Kellers haben wir es vollgestopft.
Mit allem Möglichen.... nicht nur mit Handtaschen.

Was für mich die Handtaschen, sind für Herrn Hütchen all die schönen Dinge, die mit Musik zu haben.

Schallplatten, Subwoover (oh, Mann, wie schreibt man das?) und Lautsprecher in sämtlichen Ausführungen, Größen und jeglicher Couleur, die der Markt je zu bieten hatte.
Daneben noch lauter Gedöns von dem ich mir niemals die Namen merken könnte - nicht mal,
wenn ich wollte.

Zudem hat der mütterliche Zweig der Familie meiner Kinder eine verhängnisvolle Lego-Sucht.
Seit mehr als 40 Jahren plagen wir uns damit.
Ich bin ein Lego-V.I.P. ..... oder, wie Fröhlich es nennt: ein Lego-Fiep.
Nur die megateuren Produkte aus der StarWars - Kollektion konnte ich mir mangels Masse im Portemonnaie verkneifen.
Ansonsten bin ich nicht in der Lage zu widerstehen.... meine Mutter auch nicht.

Hinzu kommen regelrechte Raubzüge über die Stoffmärkte Norddeutschlands.
Ich kann nicht an mich halten, wenn ich Blümchen auf Wachstuch sehe... oder Pünktchen.... oder Streifchen... oder alles zusammen....
In MEINEM Leben kann ich das alles nicht mehr verarbeiten.
Ich kann Teile meines Stofflagers weitervererben.
An meine Urenkel.

Altkleider stapeln sich im Keller hinten links.
Niemals wieder werde ich in eins meiner entzückenden Kleidchen passen.
Ich habe nun mal nicht mehr die gleichen Maße, wie mit 20..... und die Farben sind auch nicht mehr wirklich frisch.
Von den Motten und dem Zahn der Zeit fang ich gar nicht erst an.....

Warum heben wir Sachen auf, von denen wir genau wissen, dass sie überflüssig sind wie ein Kropf?
Die Kilometer an Kabeln, an deren Ende Stecker hängen, die gar nicht auf unseren Kontinent gehören oder seit den 1980er Jahren an keinem Gerät mehr angeschlossen werden können?

Herr Hütchen und ich verabreden uns alle paar Jahre für ein Wochenende im Keller.
Während ich generalstabsmäßig plane, einen Container ordern möchte und eine Zeichnung, nebst Liste anfertige, geht Herr Hütchen auf dem Sofa in sich.

Wenn das Wochenende da ist, haben wir keinen Container.

"Ach was, Süße, ich fahre das Zeugs zum Recyclinghof."

Die Zeichnung brauchen wir nicht.

"Sach ma! Ich weiß, wo was im Keller ist!"

Die Liste ist ebenso für die Tonne.

"Süße! Bevor Du Pläne für die Neumöblierung machst, musst Du erstmal was RAUS bringen."

Am Sonnabend um 12 Uhr 30 gibt es für den erschöpften Mann ein Bierchen und ein Schnittchen.
Bis dahin war er - vielleicht - einmal bei dem besagten Restehof.
Mit drei Kilometern Kabel und zwei Säcken mit irgendwas.
Am nächsten Wochenendtag ist Sonntag.
Da machen die Herren vom Müll die Pforte nicht auf.
Wir können uns also Zeit lassen mit dem Bepacken des Fahrzeugs, weil Herr Hütchen erst am Montagmorgen um acht den Krempel los werden wird.

Ich renne mit dem Staubsauger bewaffnet durch den Keller und erledige all die Urzeitmonster, die sich als gewaltige Spinnen tarnen.
Wische hier und wische da und trenne mich.
Säckeweise schleppe ich Altkleider, Deko (die nicht mal mehr als Kulturgut durchgeht) und Sachen (von denen ich gar nicht wußte, dass ich sie hatte) aus dem Keller ans Tageslicht.

Manchmal kommt jemand vorbeispaziert und durchsucht die Säcke.
Einmal (!) hatten wir tatsächlich einen Container kommen lassen.
Da stand plötzlich ein Mann in dem Ding und schmiss das gerade Entsorgte auf die Straße.
Ich war fassungslos.
Als ich mich wieder im Griff hatte und eigentlich lospöbeln wollte, sprang der Mann aus dem Container, raffte alles zusammen und band es auf einem dreirädrigen Fahrrad fest.
Ich war sprachlos.

Für Herrn Hütchen ist das eine schöne Geschichte.
Wenn kein Container auf der Straße steht, werden auch keine Sammler angelockt,
die mich verwirren könnten.
Ergo: keine Containerbestellung....

Nach dem Wochenende sieht es bei uns aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen.
Nicht mal die Zimmer der Jungs können da mithalten.
Ich bin jedesmal versucht den Brandbeschleuniger und ein Streichholz hervor zu holen, um dem Ganzen ein schnelles und jähes Ende zu bereiten.

Ein gewaltiger Stapel Kram liegt auf dem Esstisch.
Alles Sachen, die dem Trödeltrupp die Tränen in die Augen treiben würden.
Das ist der *bay-Stapel.
Im Flur stehen die Säcke mit dem Unverkäuflichen.
Die müssen mühselig in kleinen Portionen zum Müllhof gefahren werden,
weil irgendjemand mein Mutterschiff verkauft hat.
Und dann ist da noch der "Weiß-nicht-Stapel", der kein wirklicher Stapel ist.
Das sind die Sachen, die wir doch wieder in den Keller tragen, weil eine Trennung irgendwie nicht geht....

Kellerausmisten ist wie Kleiderschrankaufräumen.
Nach einer Woche sieht er genauso aus wie vorher...

Egal! Nächstes Wochenende haben Herr Hütchen und ich eine solche Verabredung.
Ich freu mich drauf.

Habt einen schönen Tag, vany