Freitag, 27. Juni 2014

Selber Terroristen

also  Besichtigungsterroristen.


Tatsächlich wissen wir noch überhaupt mal gar nicht, wohin oder in was wir einziehen wollen.
Wir sind offen für alles. Aber wir haben ein gutes halbes Jahr Zeit, etwas zu finden.

Also schauen wir uns wirklich alles an.

Gestern zum Beispiel haben wir eine Altbauwohnung im Komponistenviertel in Barmbek-Süd und eine Neubauwohnung im Inselpark in Wilhelmsburg angeschaut.

Der Altbau hat es uns angetan. Muss ich ja mal gestehen.
Eigentlich wollte ich unbedingt was Neues.
So von wegen 10 Jahre meine Ruhe und so.

Aber der Neubau ist uncharmant, trotz Maisonette mit Dachterrasse.
Irgendwie sind die Neubauten auch alle nicht wirklich familientauglich.
Alles ist auf zwei Personen ausgelegt.
Bei 150 Quadratmetern, schafft es heute kein Architekt mehr ein anständiges Kinderzimmer zu planen.
Dafür hat das Schlafzimmer 30 qm, einen begehbaren Kleiderschrank, einen Schuhraum und ein Bad en suite mit riesiger Badewanne für fünf und mehr Personen.
Wenn das Ding voll ist, habe ich ein Jahresgehalt für Wasser ausgegeben.

Die Leute, die da einziehen, brauchen dringend Einwegkleidung.
Eine Waschmaschine kriegt man vielleicht noch irgendwo hingequetscht.
Aber ein Wäschetrockner oder ein Wäscheständer oder ein Bügelbrett kann nicht untergebracht werden.
Man könnte den Kram allerdings auch in den überdimensionierten Eingangsbereich stellen.

Küchen gibt es nicht mehr. Es gibt nur noch Küchenzeilen.
Jeder der selber kocht, ist ja auch blöd, denn in 100m Luftlinie gibt es einen McDoof.
Weil das recht weit weg ist, ist es praktischerweise ein DriveIn.

Es kocht sich auch niemand mehr Kaffee. 
Der wird unterwegs geholt und in der U-Bahn geschlürft.
Eine Kaffeemaschine oder einen Toaster braucht man also nicht mehr.
Gibt ja alles to go.

Deshalb liegt die Küchenzeile im Obergeschoß vor dem Schlafzimmer.
Wenn ich nachts Durst habe, brauche ich nur den einen Schrank, nämlich den Kühlschrank, zu öffnen und ein Gläschen Champagner zu trinken.
Quatsch .... Gläschen... für Gläser ist kein Platz... ich nehm den direkt aus der Flasche...

Vorgestern haben wir ein kleines Häuschen in Hütchenburg angeschaut.
Total alt. Aber immerhin 3 Jahre jünger als das Haus in dem wir jetzt leben.
Knapp 130 qm. Perfekt!
Tolle Lage. Ein wunderschönes Parkett.
Aber das Grundstück liegt sozugen im Grundstück der Eigentümer.
Der Herr hat uns gleich erklärt, wo die Hecken hin sollen, damit er uns nicht sehen muss.
Und wo unser Auto stehen muss, damit er jederzeit sein megamäßig großes Wohnmobil aus seinem ultrascheußlichen Carport herausfahren kann.
Die Kosten für die Sanierung der (leicht angeschimmelten) Hütte schätzen wir auf die Höhe des Kaufpreises.......

Seit einiger Zeit liebäugeln wir mit einem Grundstück auf dem wir uns ein neues Haus bauen möchten. Das Haus haben wir schon beinahe fertig geplant. Nur noch ein paar Kleinigkeiten....
Aber der Eigentümer des Grundstücks zögert die Vermessung hinaus.
Wir können uns beim besten Willen nicht vorstellen, dass das Grundstück größer sein soll als das auf dem wir jetzt wohnen.
Wir werden da nochmal mit unserem Maßband anrücken und selber messen.

So geht die Zeit ins Land und unser halbes Jahr schrumpft zusammen.

Habt einen schönen Tag,
vany

Donnerstag, 19. Juni 2014

Überschlagen....

muss ich mich und entschuldigen.

Das Haus ist verkauft.

Wir wissen noch nicht wohin die Reise gehen wird.

Prinz Schlau ist quer ins laufende Semester an einer freien Uni eingestiegen und macht nun solche Sachen wie Schweissen und auf Sachen einschlagen.

Das Schuljahr liegt für Fröhlich in den letzten Zügen.
Seine nachzuholende Geburtstagsparty steht an diesem Wochenende an.
Es werden fünf Jungs in meinem Garten zelten und am Tag darauf muss ich nach irgendwo im nirgendwo, weil da einer der Gäste seinen Geburtstag feiert.

Und so ganz nebenbei schauen wir uns beinahe täglich Wohnungen, Häuser, Grundstücke
u.s.f. an. Oder bekommen Besuch von ambitionierten Anbietern der Vorgenannten.
Oder, was noch schlimmer ist, besuchen unsererseits die Anbieter in ihren Innenstadtbüros, um da schon völlig entnervt wegen der Parkplatzsuche anzukommen.
Wie macht Schlau das eigentlich immer, mit seinen Riesenparkbuchten?

Dummerweise müssen wir aber auch noch arbeiten.....

Es tut mir von Herzen leid, aber ich komme einfach nicht zum Kommentieren.
Zudem ist mir aufgefallen, dass hier einige aus meinen Bloglisten neue PASSWÖRTER haben und ich kann nicht mal mehr mitlesen *HEUEL*


Ich bin bald wieder für Euch da.
Ich melde mich dann auch per Mail und Telefon und überhaupt.
Habt Geduld mit mir und einen schönen Tag
vany

Donnerstag, 5. Juni 2014

Zielgerade

Die letzten (oder so) Details zur Übergabe sind gestern besprochen worden.
Den jungen Mann, der unser Häuschen kaufen möchte, kannten wir schon.
Er war einer der Ersten, die sich das Haus angeschaut haben.

.... wir kamen nun auch in den .... hmmmm..... Genuß.... seine Freundin kennenzulernen.

Die Frau ist ... hmmmm.... gewöhnungsbedürftig (?).....
nein,
sie ist doof.

Ich hatte sie schon gefressen, als sie sich vorstellte.
Aber - offen wie ich nun mal bin - habe ich ihr eine zweite, eine dritte und eine vierte Chance gegeben Pluspunkte zu sammeln....
Es ist ihr nicht gelungen.
Sie hat alle Chancen verspielt.

Sie mag hier nichts.

Der Boden im Obergeschoß soll mit Teppich ausgelegt werden.
(Da braucht sie nur das Laminat zu entsorgen, darunter liegt Teppich.
In einem herrlich satten Lila.)

Nach rechts kann man keine Gaube setzen lassen, da sind ja Nachbarn.
(Hehehehehe... die wird sich noch wundern, weil da wohnt nämlich sexy B. und die saugt vorzugsweise nur mit einem Höschen bekleidet ihr Obergeschoß.... gnihihihihihihi....)

Die Kellerräume sind ihr zu klein. Alles viel zu eng.
Der Sicherungskasten ist voll alt.
(? Hackenschuß, oder was? Der ist aus den 90ern und hängt im Keller - so what?)

"Wann wurde denn der Heizkessel gewartet?"
"Wie alt ist der Öltank und wie groß?"
"Wie oft tanken Sie und wieviel?"
(Lauter so wichtigtuerische Fragen.... Dabei sieht man meinem Haus wirklich an, dass alles regelmäßig gewartet und gepflegt wird. Außerdem haben die eine Kopie des Energieausweises bekommen. Da steht der Verbrauch und alles drin.)

Die Küche muss neu.
(Die IST neu, aber bitte... kauf Dir doch eine Neue, mir ist das egal)
Er will die Küche behalten, weil sie ihm gefällt.
Daraufhin hat sie ausprobiert, ob die Schubladen sich öffnen lassen und auch leichtgängig wieder schliessen.

Der Kaminofen ist aus Speckstein - furchtbar.
(Ich hatte schon befürchtet, sie krabbelt das Ofenrohr hoch, so hing sie vor der geöffneten Luke.
Wahrscheinlich hat sie nach Knochen gesucht..... Oder einem brütendem Storchenpaar oder einem eingeklemmten Weihnachtsmann.)

Die hundert Jahre alten Dielenböden knarren.
Zum Beweis wippte sie minutenlang auf einer Stelle und rief:
"Es knarrt! Es knarrt! Es knarrt!"
(Ich war drauf und dran sie vom Dielenbrett zu kicken.)

Der Gartenteich muss weg und einen Pool will sie schon mal gar nicht.
Die Nachbarn sind rücksichtslos, weil sie um 19 Uhr für FÜNF Minuten Rasen mähten.
(Was war ich froh, dass der nur seinen Rasen mähte und nicht seine wirklich lauten Gören in den Garten gelassen hat. Wenn dann die Ehefrau noch heraus gekommen wäre und die Kinder angebrüllt hätte....)

Wie alt die Nachbarn sind wollte sie auch wissen.
(Ich habe mir selbstverständlich von allen angrenzenden Anwohnern eine Kopie der Geburtsurkunde geben lassen.... *Augen verdreh*)

Die Fenster müssen dringendst gestrichen werden.
Die Fassade ist voll 80er. (Da hat sie recht.)

Als sie dann im Garten aufkreischte: "Iiiih, hier sind frische Maulwurfshügel!" habe ich mit mir beschlossen, sie komplett zu ignorieren.

Zum Glück will der Mann das Haus allein kaufen.

Der Herr Makler scheint die junge Dame auch ein wenig blöde zu finden.
Sie macht irgendwas in der IT-Branche.
"Für einen Computer-Nerd sind sie aber ziemlich bunt angezogen...", sagt der doch glatt zu ihr.
Herr Hütchen musste sich wegdrehen, um nicht los zu prusten.
......

Jeder hat seine eigenen Befindlichkeiten, seine eigenen Vorstellungen vom Haus, seinen eigenen Geschmack.
Das finde ich absolut in Ordnung.
Sie können alles ändern.
Hier braucht kein Stein auf dem anderen zu bleiben.
Aber niemand muss derart auf meiner Immobilie herumhacken, wenn ich daneben stehe.

Großartigerweise hat der junge Mann stets gelächelt und sich durch nichts, aber auch gar nichts beirren lassen.
Er möchte hier wohnen und genau in diesem Haus und er passt auch hierher.
Sie ist eine Katastrophe..... die müssen wir los werden.... das kann ich meinen Nachbarn nicht antun...

Die Vorstellung, wie diese wirklich doofe Kuh aus dem Dachfenster schaut und meine äußerst attraktive, wohlgeformte Nachbarin zur Rechten im Slip beim Staubsaugen sieht, entschädigt mich für alles!

MUHAHAHAHAHAHAHAHAH

Habt einen schönen Abend,
vany