Freitag, 26. September 2014

Bauwahn und Befruchtungsprämie

Die Zeitung zu lesen, macht mich immer etwas traurig und wütend.

Der Herr Bürgermeister hat mal wieder gezeigt, dass er zu Recht im Erdloch sitzt.

"Wir haben noch Platz", hat er gesagt.

Ich finde es ja schon anmaßend, dass ein Zugereister aus Osnabrück "Wir" sagt.... aber lassen wir das.

100.000 Wohnungen sollen in den kommenden zehn Jahren gebaut werden.

Es gibt aber nur zwei Sorten von Wohnungen, die gebaut werden: Luxus und Sozial.

Genau so soll wohl auch Hamburg aufgeteilt werden.

Unbezahlbarer Wohnraum in den innenstadtnahen Stadtteilen, sozialer Wohnungsbau in den Teilen drumherum.

Ob sich ein Hafencitiy-Bewohner, der rund 10.000 Euro für den Quadratmeter seiner Räumlichkeiten gezahlt hat, in fünf Jahren noch aus seinem Bereich der Stadt herauswagt, ist zumindest fraglich.
Denn er muss an den ganzen Leuten vorbei, die sich im Ring um ihn  gruppieren.
Und das werden keine Mittelschichtler sein.
Die bilden den nächsten Ring um die dann auf zwei Millionen Menschen angewachsene Stadt.

Es ist tatsächlich so, dass Stadtteile wie Rahlstedt Leerstände melden, während  es in Richtung Alster und Elbe ein Preistreiben sondergleichen gibt.

Der Herr Bürgermeister ist begeistert und ruft aus: "Dann müssen wir in die Höhe wachsen!"

Ganz nebenbei drehen auch die Hamburger Eltern ab.

Es gibt jetzt 5 Stunden-Kita-Krippen-was-weiß-denn-ich-wie-die-Verwahranstalten-alle-heißen auf lau.
Also für UMSONST. Einfach so.

Da sitzen die gestopften Scheisserchen von Eltern doch glatt da und rufen nach mehr Qualität in besagten Anstalten.... die kriegen Elterngeld, Elternzeit, Eltern-irgendwas und bekommen den Hals nicht voll.

Ich sach Euch das, als nächstes fordern die noch einen Tausender auf die Kralle, auszuhändigen mit dem Mutterpass.

Als Befruchtungsprämie.

Ich weiß nicht.
Wir mussten uns zusammenreissen, sparen und auch mal verzichten.
Aber jetzt sehe ich nur noch Wochenendeltern, die ihre Kinder auf höchstem Niveau zu bespassen wünschen.
Die "frühkindliche" Bildung sollen verdammt nochmal die supermegaqualifizierten Pädagogen in den Krippen übernehmen.
Für ohne Geld.

Hallo? Ein Kind braucht erstmal BiNdung, dann BiLdung und Erziehung.

Eingebildetes Pack, rennen auch noch auf die Straße, schreiben "Brandbriefe" an den Senat, von wegen die Qualität der Bildung und Erziehung ist nicht nach ihrem Gusto.

Und das alles nur, weil es ihnen gelungen ist, ein Kind in die Welt zu setzen.
Natürlich soll das ganze Leben ohne finanzielle Einbußen und bitte ohne Karriereknick weiter laufen.
Was kann denn eine Frau dafür, dass sie eine Gebärmutter hat..... *augenverdreh*

Das erste Wort hört eine Erzieherin, die ersten Schritte erlebt ein Pädagoge, der erste Löffel der unfallfrei im Mund landet...... Die feiern das bestimmt und schreiben es für die Eltern auf.
Oder noch besser: Sie könnten das mit dem Smartphone filmen und per Mail an die Erzeuger senden.

Mittlerweile gibt es verlässliche Ganztagesschulen, Krippen- und Kita-Plätze ab 5.30 Uhr bis 20 Uhr,
Elterngeld, Elternzeit und ein horrendes Kindergeld.
(Mal nebenbei, bei Schlau haben wir 70,-- DM bekommen, da war das Kindergeld gerade angehoben worden von 50,-- DM.....)
Und diese "Eltern" wollen von alldem NICHTS in die Kinder investieren - NICHTS.

Nicht mal die Nachhilfestunden des Nachwuchses, der unbedingt in der falschen Schulform angemeldet werden muss, wollen die selber tragen.
Nein, stattdessen soll die Schulzeit so angepaßt werden, dass auch ja jedes dieser Kinder in der bilingualen Klasse bis zum Abitur durchgeschleppt werden kann.
Von den Lehrern, versteht sich von selbst, nä?
Denn die Lehrer betreuen die Kinder ja den ganzen Tag in der Schule.
Die sind natürlich auch Schuld und völlig unfähig, wenn das nicht gelingt......

Irgendwas läuft doch da in die falsche Richtung.

Erstaunlicherweise stand in der gleichen Zeitung, dass den 14- bis 34-Jährigen die Familie so richtig wichtig ist.
Die sind ja auch noch in Familien aufgewachsen.
Das haben sie wohl vergessen.

Habt einen schönen Tag, vany

Samstag, 20. September 2014

Er war so widerlich

der alte Methusalem (der greise Makler).
Wie er da saß.
Feist grinsend, beinahe lief ihm ein Sabberfaden von der Hängelippe,
die die gelben Zähne entblößte.
Der braucht dieses Jahr nicht mehr zu arbeiten.
Vor unserer Beurkundung war noch eine mit ihm, bei der er sicherlich noch mehr abzocken konnte.

Sein Glück war ihm so abartig anzusehen, dass ich mich gar nicht konzentrieren konnte.

Es war traumatisch.
Ehrlich, ich habe von dem Ekelzwerg geträumt.....

Ich will das ganz schnell vergessen.

Denn jetzt haben wir das Stück Hütchenburg.
Methusalem hat es immer noch nicht aus dem Netz genommen.
Selbst Schuld, wenn er weiter bepöbelt wird.
Geschieht ihm Recht.
Wahrscheinlich weiß der alte Knacker gar nicht, wie er es aus dem Netz wieder rauskriegt.

Irgendwann werde ich den auf dem Wochenmarkt treffen und dann werde ich ihm sagen, dass ich nur nett zu ihm war, weil ich das Grundstück haben wollte.

.....

Nun geht die Suche weiter.
Für das Übergangshütchenheim.
Irgendwo müssen wir ja noch unterkommen, wie einige von Euch ganz richtig festgestellt haben.
Wir haben noch eine Miniwohnung in Blindheim.
Aber die bewohnen meine Schwiegereltern, wenn sie von ihrer warmen, sonnigen Insel in den kalten Norden reisen.
Die finden das bestimmt nicht witzig.
Außerdem hat die nur zwei Zimmer und Fröhlich nimmt es uns sicherlich übel, wenn er ein Feldbett auf dem Balkon bekommt.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Wohnung weit weg von der Baustelle wäre.
Das geht nicht.
Ich muss den Leuten tagtäglich für mehrere Stunden auf den Geist gehen.
Morgens und nachmittags.
Die Erfahrung lehrt, dass man die nicht allein lassen darf.

Bisher hatten wir nur Kleinkram zu machen.
Aber da haben die mich schon geärgert.

Als wir hier einzogen war es voll hip, gelbe Wände zu haben.
Also habe ich in einem Nebensatz erwähnt, dass die Wände einen Gelbton bekommen sollen.
Als ich am nächsten Tag ins Haus kam, traf mich fast der Schlag.

NEONGELB - ALLE Wände!

Und dann auch noch so schlecht tapeziert, dass die alles wieder runterreissen mussten.
Ich bin hier wie Rumpelstilzchen im Kreis gesprungen.
Insgesamt mussten sie die Raufasertapete im Schlafzimmer dreimal aufbringen.
Danach haben die Herren nichts mehr gemacht ohne mich vorher um Erlaubnis zu bitten.
Beim nächsten Haus sollte ich für solche Angelegenheiten einen vernünftigen Mittelweg finden...

Toll war auch der Typ, der unsere Terrassentreppe in den Garten neu gemacht hat.
Die hatte Frostschäden und musste komplett eingerissen und neu aufgebaut werden.

Ich komme mittags mit meiner Mutter nach Hause und er steht stolz vor seinem Werk.
Meine Mutter fängt an zu lachen.
Ich verfalle in Schnappatmung.
Statt wie vorher acht Stufen hatte die Treppe nur noch sechs.
Das wäre ja nicht soooo schlimm gewesen, aber die oberste Stufe war mindestens dreimal so hoch wie die anderen.

"Nun muss meine Tochter immer im Spagat auf die Terrasse", johlt meine Mutter ausgelassen.

"Wieso?", fragt der Trottel.

"Vielleicht weil Ihnen da ein Missgeschick mit der obersten Stufe passiert ist?", frage ich um Fassung bemüht. "Da waren acht Stufen. Warum sind es nur noch sechs?", bohre ich weiter.

"Das waren niemals acht Stufen. Die Treppe ist genauso wie früher!", antwortet er wütend.

"Nein."

"Das beweisen Sie mir mal!", motzt er mich an.

"Wie bitte?", japst meine Mama lachend.

"Ich habe Fotos " , sage ich drohend.

"Zeigen Sie die doch mal", erwidert er frech grinsend.

Ich hatte wirklich welche.
Und dann stand er da und kratzte sich am Kopf, um Minuten später seinen Chef anzurufen und zu fragen, was er denn nun machen soll.
Der Chef kam, um sich den Schaden anzuschauen und wollte mir allen Ernstes die Treppe als gelungen verkaufen.
Meine Mutter kriegte sich überhaupt nicht mehr ein.
Die lacht noch heute, wenn das Wort Treppe fällt.
Wahrscheinlich weil sie sich immer vorstellt, wie ich die oberste Stufe zu erklimmen versuche....

Letztendlich hat der Chef eine andere Firma beauftragt, die die Treppe fachgerecht wieder herstellte.

Wie gesagt, bisher nur Kleinkram.
Aber ein ganzes Haus wird wohl einiges mehr an Nerven kosten und meine Mama hat noch mehr zu lachen.

Habt einen schönen Tag,
vany

Freitag, 19. September 2014

Glück gehabt

keine Leichen... auch keine Leichenteile.... also kein Flatterband, keine Ermittler....


42 Interessenten stehen auf der Liste des Maklers.
Die warten alle wie die Hyänen darauf, dass wir einen Rückzieher machen.
Oder das Geld nicht aufbringen.

Ist natürlich auch gemein, dass der Makler das Grundstück noch nicht aus dem Netz genommen hat.
Die Leute rufen den an und pöbeln herum.

Damit ist dann ab heute Schluß.

Heute ist der Tag an dem wir unterschreiben.

Kurzzeitig haben wir überlegt, ob wir den Altbau stehen lassen und sanieren.
Geht ja auch schneller, als ein neues Haus zu bauen.
Das Haus ist erstaunlich gut in Schuß.
Aber winzig.
Und irgendwie hat mich der Größenwahn gepackt.
Ich will es groß und modern und keine Dachschrägen mehr.
Keine Kompromisse.

Pläne und so weiter gibt es aber erst nach der nächsten Unterschrift.
Da muss ich sowieso nochmal den Bauträger fragen, ob ich das überhaupt darf.

Hat irgendjemand eine Idee, wo ich britische Underground-Kacheln herbekomme?
Oder eine Zellentür?

Habt einen schönen Tag,
vany

Mittwoch, 17. September 2014

*heul*

Wenn das mal nicht das Ende des Hamburgs ist, so wie wir es kennen und lieben.
 
 
 
 
Das "Fest"zelt passt nicht mal in den Bildausschnitt.

Die haben mehrere Zelte hintereinander montiert.
Niemand kann mehr den direkten Weg über den Platz nehmen.
Die Schlupflöcher sind mit Flatterband zugehängt.
Sieht aus wie ein Tatort.... naja, ist es ja auch irgendwie.

Jeden Tag muss ich da vorbei.
Eigentlich geh ich immer über den Platz.
Ab jetzt nehme ich die Unterführung.

................................

Heute Nachmittag geht es noch mal zum wohl neuen Hütchenfleckchen in Hütchenburg.
Weil da noch ein Altbau drauf steht, wollen wir in den noch mal rein schauen.
Hoffentlich sind da keine Gruseligkeiten drin.

Ich habe nämlich letzte Woche in der Zeitung gelesen, dass eine Familie, die die Garage des verstorbenen Opis ausräumte, in eben jener Garage einen grausigen Fund machte:

FÄSSER MIT LEICHENTEILEN!
Kopf, Torso, Arme, einen Fuß...... weibliche Teile....

Wenn man schon nicht weiß, was die nächsten Verwandten in ihrer Garage aufbewahren, wie sollen wir da einem Fremden vertrauen?


Habt einen mörderisch sonnigen Abend
vany

Sonntag, 14. September 2014

alles muss raus

natürlich nicht alles, aber eine ganze Menge.

Vieles ist schon weg.
Ein gutes Gefühl.

Der antike Schrank, von dem niemand weiß, ob er alt ist oder nicht und der in seiner Schublade nicht mal eine tote Maus beherbergte, ist verkauft.

Er hat noch richtig was vor sich.

Auf unsere Anzeige hin hat sich ein mitteldeutscher Mann gemeldet, der für einen belgischen Zwischenhändler Antikes und Stilmöbeliges sucht, der das wiederum nach China verkauft.
Weil es sich aber nicht lohnt, nur für das eine Teil bis nach Hamburg zu fahren, kommt der Abholdienst (wo der dann wohl herkommt?) erst in etwa zwei Wochen.

Reich sind wir durch den Verkauf irgendwie nicht geworden.
In Deutschland will keiner mehr sowas haben...... kann ich verstehen, ich will ihn ja auch nicht mehr.

Ich habe den Schrank schon weitesgehend ausgeräumt und so überhaupt keine Lust den Krempel da wieder rein zu stellen. Nun stehen hier unsere Gesellschaftsspiele aufgetürmt herum.
Und ein StarWars-Puzzle.

Jedesmal, wenn ich an dem Turm vorbeikomme, denke ich: "Räum das weg!"
Und meine Arme sagen: "Vergiss es, wir heben uns nicht!"

Ich war tatsächlich und wahrhaftig am Überlegen, ob ich an diesem Wochenende superspontan einen Flohmarktstand buche, nur damit ich diese doofen Spiele nicht weg räumen muss.
Einzig der Gedanke, dass ich dann aber den anderen Flohmarktkram aus dem Keller holen muss, damit es sich lohnt, hielt mich davon ab.

Ich bin eine faule Socke. Ohne Schamgefühl.

........

Gestern, als ich vom Einkaufen kam und am Wandsbek-Markt vorbei gefahren bin, traf mich fast der Schlag.
Irgendwie hatte ich gehofft, dass es diesmal spurlos vorüber geht.....

Ich hatte mich ja schon mal über die unerklärliche, jährlich wieder auftauchende Lust der Hamburger, sich als Bayern zu verkleiden, ausgelassen.

Mein ganz persönlicher
OKTOBERSCHRECK!!!
im September ....
das ist scheußlicher als die Tatsache, dass es schon Lebkuchen im Supermarkt gibt.

Soeben musste ich feststellen, dass es schlimmer wird.
Das Zelt, dass die da gerade in ihrem blauweißen Wahn aufstellen, ist gigantisch.
Ich brech zusammen.
Montag ist das bestimmt fertig, dann schenke ich Euch ein Foto.

Das ist irgendwie so, wie mit Unfällen, es graut einen schrecklich, aber man muss hinkucken.....

Habt einen schönen Sonntag,
vany

Mittwoch, 10. September 2014

Marta hat abgenommen.

Definitiv.

Gestern war Elternabend. Nur EINE Stunde lang!
Jawoll.
So hab ich das gern.
Nicht nur, weil das die Möglichkeit eines Strafmandats wegen Falschparkens vor der Schule einschränkt, denn SÄMTLICHE Klassenleitungen haben anscheinend ihren Elternabend auf gestern gelegt und die Lehranstalt ist für ALLE Eltern weit weg.
Sondern weil ich auch pünktlich zum Anfangsakkord von "Mord mit Aussicht" wieder zu Hause war.

Jippi.

An Elternabenden geht es weniger um unsere Kinder als vielmehr um unsere Geldbeutel.
Das war schon immer so und es wird auch immer so bleiben.

Demnächst steht eine kleine Klassenreise an.
Da zwei der begleitenden Lehrkräfte mangels Aufsicht der eigenen Brut nur an drei Tagen reisen wollen, ist sie denkbar kurz.
Nämlich nur drei Tage lang.

Und Marta sagt:

"Bitte geben Sie den Kindern nicht so viel Taschengeld mit. Zehn Euro sollten genügen...."

"Wieviel?", entrüstet sich eine Mutter, "Für drei Tage? Da reichen ja wohl auch fünf!"

Applaus!
Das fand ich großartig. Recht hat sie.

Ein Vater wollte unbedingt, dass sein Sohn das Smartphone mitnehmen darf.
Er hat dafür gekämpft, dass es zumindest während der grausam langen, 50 Minuten dauernden Zugfahrt benutzen darf  und einen fünfminütigen Monolog gehalten.
Marta könnte die Telefone ja dann einsammeln.....

"Nein!", bleibt Marta hart, " Die Handys sind dann nicht versichert und ich will die Verantwortung nicht haben!"

Vati lächelt und seufzt zufrieden: " Aber ich kann sagen, ich habe es versucht...."

Die Kinder sollten eigentlich ja fünf Tage Reise bekommen, aber wegen des obengenannten Grundes ist das so nicht möglich.
Nun machen sie den Montag einen Ausflug zu Hagenbecks Tierpark und am Dienstag einen zum
Freilichtmuseum Kiekeberg.

Beide Ausflugsziele finde ich schön, deshalb habe ich mal die Links eingefügt.

Hagenbeck ist nicht so unbedingt ein Schnäppchen.... aber sie haben ein Walroßbaby.....
so sweet.... * . *

Ja, und Marta hat abgenommen.
Sie ist nicht mehr ganz so quadratisch.
Zudem war sie äußerst bemüht, entspannt und locker rüber zu kommen.

Die leidige Elternvertreterwahl war auch wieder ratzfatz erledigt.
Ich bin jedes Mal bannig erstaunt, wie schnell das bei dieser Klasse geht.
Ich kannte das bisher nur als wahnsinnig zähe Angelegenheit,
bei der alle Eltern geistesabwesend bis dümmlich blickend auf ihren Zettelchen herumkritzelten.

Aus dem Grund habe ich mich dann immer irgendwann geopfert.
"Okay, ich mach den Vertretervertreter, brauchen wir noch einen....."

Das ist überhaupt nicht nötig.
So schnell, wie die HIER schreien, habe ich noch nicht mal versucht, dümmlicher und geistesabwesender als sonst, aus der Wäsche zu kucken.

Bei der nächsten Wahl befürchte ich ein Hauen und Stechen.

"Nein, nicht schon wieder DU, Beate, jetzt will ich mal dran sein!"
"Das kannst Du knicken, Tatjana! Das ist MEIN Job!"
"Träum weiter, Renate - ICH mach das dieses Jahr...."
"Schnauze, Du Kuh!"
"Aufs Maul, oder was?"
"Alder, ich schlach Dir auf Fresse!"

Das wird großartig!

Habt einen schönen Tag,
vany

Donnerstag, 4. September 2014

Es bewegt sich was

Man muss irrwitzig schnell sein, wenn man ein Grundstück haben möchte.

Morgens um zehn Minuten nach sechs habe ich den Makler kontaktiert.
Und ich war nicht mal die Erste!
Aber wir waren die Ersten, die es gesehen haben.

"Wo soll ich unterschreiben?", hat Herr Hütchen gleich gefragt.
Wir waren sofort verliebt.

Mitten in der Nacht danach hat eine Interessentin eine Mail mit einem höheren Gebot geschickt.

Ich war völlig von den Socken.

Die hat sich das Grundstück nicht mal angeschaut!


So weit ist es schon in Hütchenburg, weil Schleswig-Holstein so schrumpft.
Das ist der harte Kampf um die letzten Fleckchen.


Der Makler ist auch wieder ne Schau.
Steinalt und hat schon verquere Vorstellungen, zum Beispiel möchte er, dass seine Courtage mit in den notariellen Kaufvertrag aufgenommen wird.
Der hat sie doch nicht mehr alle - das kann der Notar noch hübsch in seine Gebühren einrechnen.
Je nach Formulierung kann sich auch die Grunderwerbsteuer erhöhen oder der Herr Makler bei Zahlungsverzug einen Titel erwirken und dergleichen mehr.... also Obacht!

Der Kaufvertrag zwischen dem Verkäufer und mir wird beglaubigt und sonst gar nichts.
Das wollte er dann so nicht stehen lassen.

"Nein, Frau Hütchen, ich kenne Sie nicht! Das ist so üblich.... und wenn Sie das nicht wollen, dann müssen Sie mir das Geld bar am Tag der Beurkundung geben. Einen Scheck nehm ich nicht!!!"

Ich wollte mich wegschmeissen und konnte nur japsen: " Wer hat denn noch Schecks?"

Das wird ein Spaß.
Ich renne doch nicht mit einem Geldpaket unter dem Arm zum Notar.....
Womöglich noch einen Koffer am Handgelenk angebunden oder so..

......

Wenn jetzt kein Problem mit dem Boden oder der Entsorgung des Altbestandes auftritt....
Oder Methusalem einen Rappel kriegt und nicht rechzeitig entmündigt werden kann,
dann haben wir endlich unser Plätzchen gefunden.

Das Grundstück ist jedenfalls so groß und hat ein so geniales Baufenster,
dass Herr Hütchen das neue Haus mal eben um einiges weiter aufgeblasen hat.
Wenn man vom Arbeitszimmer in die Küche geht, ist man außer Atem,
wenn man angekommen ist.
Ohne eine Treppe zu benutzen!

Es liegt in einer langen, langen Strasse mit dem schönen Namen Fledermauslied.
Naja, so ähnlich ;-)

Vor dem Grundstück hält ein Bus, der uns zur nächsten U-Bahn fahren kann.

"Moin, Karl-Heinz!", werde ich morgens fröhlich den Busfahrer begrüßen.

Das ist ein bißchen schräg, ich weiß.... also das mit der Bushaltestelle vor der Tür.

..........

Jetzt seid Ihr auf dem neuesten Stand.
Im Moment versinken wir in Papierkram und Plänen.
Wunderbar aufregend.
Am Wochenende wollen wir uns die Bemusterungshalle des Bauträgers anschauen.

Habt einen schönen Tag, vany