Die Zeitung zu lesen, macht mich immer etwas traurig und wütend.
Der Herr Bürgermeister hat mal wieder gezeigt, dass er zu Recht im Erdloch sitzt.
"Wir haben noch Platz", hat er gesagt.
Ich finde es ja schon anmaßend, dass ein Zugereister aus Osnabrück "Wir" sagt.... aber lassen wir das.
100.000 Wohnungen sollen in den kommenden zehn Jahren gebaut werden.
Es gibt aber nur zwei Sorten von Wohnungen, die gebaut werden: Luxus und Sozial.
Genau so soll wohl auch Hamburg aufgeteilt werden.
Unbezahlbarer Wohnraum in den innenstadtnahen Stadtteilen, sozialer Wohnungsbau in den Teilen drumherum.
Ob sich ein Hafencitiy-Bewohner, der rund 10.000 Euro für den Quadratmeter seiner Räumlichkeiten gezahlt hat, in fünf Jahren noch aus seinem Bereich der Stadt herauswagt, ist zumindest fraglich.
Denn er muss an den ganzen Leuten vorbei, die sich im Ring um ihn gruppieren.
Und das werden keine Mittelschichtler sein.
Die bilden den nächsten Ring um die dann auf zwei Millionen Menschen angewachsene Stadt.
Es ist tatsächlich so, dass Stadtteile wie Rahlstedt Leerstände melden, während es in Richtung Alster und Elbe ein Preistreiben sondergleichen gibt.
Der Herr Bürgermeister ist begeistert und ruft aus: "Dann müssen wir in die Höhe wachsen!"
Ganz nebenbei drehen auch die Hamburger Eltern ab.
Es gibt jetzt 5 Stunden-Kita-Krippen-was-weiß-denn-ich-wie-die-Verwahranstalten-alle-heißen auf lau.
Also für UMSONST. Einfach so.
Da sitzen die gestopften Scheisserchen von Eltern doch glatt da und rufen nach mehr Qualität in besagten Anstalten.... die kriegen Elterngeld, Elternzeit, Eltern-irgendwas und bekommen den Hals nicht voll.
Ich sach Euch das, als nächstes fordern die noch einen Tausender auf die Kralle, auszuhändigen mit dem Mutterpass.
Als Befruchtungsprämie.
Ich weiß nicht.
Wir mussten uns zusammenreissen, sparen und auch mal verzichten.
Aber jetzt sehe ich nur noch Wochenendeltern, die ihre Kinder auf höchstem Niveau zu bespassen wünschen.
Die "frühkindliche" Bildung sollen verdammt nochmal die supermegaqualifizierten Pädagogen in den Krippen übernehmen.
Für ohne Geld.
Hallo? Ein Kind braucht erstmal BiNdung, dann BiLdung und Erziehung.
Eingebildetes Pack, rennen auch noch auf die Straße, schreiben "Brandbriefe" an den Senat, von wegen die Qualität der Bildung und Erziehung ist nicht nach ihrem Gusto.
Und das alles nur, weil es ihnen gelungen ist, ein Kind in die Welt zu setzen.
Natürlich soll das ganze Leben ohne finanzielle Einbußen und bitte ohne Karriereknick weiter laufen.
Was kann denn eine Frau dafür, dass sie eine Gebärmutter hat..... *augenverdreh*
Das erste Wort hört eine Erzieherin, die ersten Schritte erlebt ein Pädagoge, der erste Löffel der unfallfrei im Mund landet...... Die feiern das bestimmt und schreiben es für die Eltern auf.
Oder noch besser: Sie könnten das mit dem Smartphone filmen und per Mail an die Erzeuger senden.
Mittlerweile gibt es verlässliche Ganztagesschulen, Krippen- und Kita-Plätze ab 5.30 Uhr bis 20 Uhr,
Elterngeld, Elternzeit und ein horrendes Kindergeld.
(Mal nebenbei, bei Schlau haben wir 70,-- DM bekommen, da war das Kindergeld gerade angehoben worden von 50,-- DM.....)
Und diese "Eltern" wollen von alldem NICHTS in die Kinder investieren - NICHTS.
Nicht mal die Nachhilfestunden des Nachwuchses, der unbedingt in der falschen Schulform angemeldet werden muss, wollen die selber tragen.
Nein, stattdessen soll die Schulzeit so angepaßt werden, dass auch ja jedes dieser Kinder in der bilingualen Klasse bis zum Abitur durchgeschleppt werden kann.
Von den Lehrern, versteht sich von selbst, nä?
Denn die Lehrer betreuen die Kinder ja den ganzen Tag in der Schule.
Die sind natürlich auch Schuld und völlig unfähig, wenn das nicht gelingt......
Irgendwas läuft doch da in die falsche Richtung.
Erstaunlicherweise stand in der gleichen Zeitung, dass den 14- bis 34-Jährigen die Familie so richtig wichtig ist.
Die sind ja auch noch in Familien aufgewachsen.
Das haben sie wohl vergessen.
Habt einen schönen Tag, vany
Hm... wenn ich's nicht besser wüsste, würde ich denken, dass wir in derselben Stadt leben. Aber nein, tun wir nicht. Deinen Worten ist nichts mehr hinzuzufügen. ;)
AntwortenLöschenliebe Vany, ich geb dir mal uneingeschränkt Recht.
AntwortenLöschenIch gehöre noch zur privilegierten und aussterbenden Spezies Mutter, die zuhause geblieben ist und dafür haben wir lange Jahre auf Vieles verzichtet, wenig bis keinen Urlaub, keine großen Anschaffungen, alles floss ins Haus, um den Kindern einen schönen Lebensraum zu geben und bei ihnen zu sein, dafür sind sie an Leib und Seele gesund.
Ich weiß auch, dass das nicht überall geht, aber so wie es heute läuft ist es Sozialismus pur. Das wird auf Dauer nicht gut gehen in unserer Gesellschaft.
die Auswirkungen der verwahrten Kinder erlebt mein Mann täglich in der Schule, Jahr um Jahr wird es immer schlimmer mit der seelischen Verkümmerung.
Gehrt ja auch nicht anders, wenn fremd erzogen wird,...
wenn du dich entspannen willst, komm doch eine Runde mit ins Elsass, der post ist draußen ;O)) herzliche Grüße, cornelia
Oh ja, Du sprichst mir aus der Seele! Mir tut mein "mütterliches" Herz immer etwas weh, wenn ich Kleinstkinder zu sechst in einem überdimensionalen Kinderwagen sitzen sehe oder in Gruppen mit einem Seil umspannt, an dem sie sich alle festhalten! Am besten sollte man die Kinder gleich nach der Entbindung in eine Kita stecken! Ich werde zwar immer wieder als "faul" bezeichnet, weil ich "immer noch" nicht arbeite und bei meinen Kindern zu Hause bin! Aber ich bin der Meinung, arbeiten kann ich noch lange genug! Mir ist es wichtig, die Entwicklung der Kinder auch mitzubekommen (auch wenn ich sie manchmal an die Wand klatschen könnte)! Ich habe grundsätzlich nichts gegen Kitas, wo sie notwendig sind! Aber im Moment hat man das Gefühl, Familie zählt nicht mehr... die Kinder sollen möglichst schnell von "Experten" betreut und erzogen werden! Ich bin der Meinung, dass die eigene Mutter doch wichtiger für das Kind ist als irgendwelche "Experten"!
AntwortenLöschenViele Grüße von
Margit, die sich freitags immer eine Auszeit von ihrer Familie nimmt!!!!!
Vany (das "lein" passt heute nicht so recht), das musste wohl raus.
AntwortenLöschenIn den letzten Jahren ist irgendwas passiert. Da gebe ich Dir recht.
Und die Richtung in die es geht, fühlt sich nicht richtig an.
Bis die Tage, Miri
Hallo Vany,
AntwortenLöschenals unsere Große auf die Welt kam und ich daheim blieb war es noch vom Umfeld akzeptiert (mein Vater ;) als dann aber 3,5 Jahre später unsere Kleine geboren wurde wurde ich nach 1 Jahr gefragt ob ich nicht wieder arbeiten gehen will. Was hat sich da in nur 4 Jahren geändert?!
Ich war daheim, meine Kinder sind erst mit 3 in den Kindergarten und die 2 Nachmittage die ich arbeite (und die Kleine in der Betreuung ist, was ihr gut gefällt) reichen grade.
Ich stimme dir also von ganzem Herzen zu! Viele Eltern wollen keine Verantwortung mehr übernehmen, warum auch immer.
liebe Grüße!
Dani
Hab vergessen zu sagen, das die Kleine 8 Jahre alt ist und in der Grundschule in die Nachmittagsbetreuung geht.
LöschenUnd das es leider genug Frauen gibt, die arbeiten müssen, es aber auch genug Mamas gibt die ihre Kinder in die Betreueung bei uns stecken (täglich) obwohl sie zu Hause sind...
Wow, gut gebrüllt Löwe, äh Widder... genau so sehe ich es auch. Dachte nur, da ich selber keine Kinder habe wäre es vermessen dazu ein Statement abzugeben....aber Du hast das zweimal mitgemacht und siehst zu heutigen Eltern den Unterschied zu deiner Erziehung und Familienplanung genau.
AntwortenLöschenViele sind ja der Meinung im Osten (war ja so üblich) hat das mit dem Kinderhort den Kindern nicht geschadet. Nun weiß ich von einigen Damen die mittlerweile Mitte 30 und in der Klapse gelandet sind, wegen der Spätfolgen von nicht geliebten Kinderjahren.....auch die gehören nun in unser soziales Netz.
Bin mal auf die Hafencity in 50 Jahren gespannt, wird bestimmt aussehen wie in so manchem Sciencefiktionfilm, lach...
Schönes Wochenende....Gruß Ilona
Ich war auch daheim, als meine Jungs klein waren. Sie sind mit 3 in den Kindergarten gekommen, und ich finde, das reicht vollkommen. Kleine Kinder müssen doch erstmal die Familie kennenlernen. Es wäre allerdings schön, wenn sich Vater und Mutter abwechseln könnten mit dieser Zuhause-bleib-Zeit, von wegen der Gleichberechtigung und auch, weil es doch auch ganz schön ist daheim mit den Kiddies. Übrigens waren meine nicht im Edelkindi, sondern im einfachen um die Ecke. Das hat auch gereicht.
AntwortenLöschenDie Ansprüche vieler Eltern sind tatsächlich enorm. Vermutlich schaukelt sich das hoch. Die Ansprüche an das Leben im Allgemeinen sind ja auch gewachsen, sowohl von Normalos als auch von Reichens. Konsumieren ist angesagt, und da kann man wohl nicht mehr zwischendurch noch Kinder erziehen. Pädagogik wird, möglichst für umsonst, delegiert. Selbst Stay-at-home-mums trinken ja oft lieber gemeinsam Tee und die Kindlein können sehen, wo sie bleiben...
Grüßle
Ursel
ach Vany- seufz.. Wie Recht du doch hast.. Das Anspruchsdenken wird immer größer und etwas tun will fast keiner mehr.. Auch ich war sehr lange zuhause und habe mich gekümmert. Auch meine Karriere hatte einen Knick.. Aber dafür reden meine erwachsenen Söhne auch von einer schönen Kindheit♥ Das war es auf jeden Fall wert und ich würde es auch heute nicht anders machen. Oder doch, vielleicht noch mehr Zeit für die Kinder nehmen. So schnell sind sie aus dem Haus.. Hab einen schönen Tag und Dank für deinen Post- ich bin ganz bei dir.
AntwortenLöschenGlg Puschi♥