Das wird kein Abschiedspost....ich finde mich bei Instagram nicht zurecht.....
muss am Alter liegen, oder so.
Anfang November fanden die Lernentwicklungsgespräche statt.
Da besprechen die Schüler mit den Lehrern wie sie sich verbessern können.
Herr Hütchen hat mich und Fröhlich dorthin gebracht und wollte uns nach einem kurzen Kundenbesuch wieder an der Schule einsammeln.
Das Gespräch hätten wir uns komplett sparen können, weil Fröhlich einfach alles gut macht.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich sowas jemals über einen meiner Söhne schreiben würde....
Wir mussten einen Zettel mit "Weiter so" unterschreiben.
Die Mathe-Lehrerin liess ausrichten:
"Wenn Fröhlich erstmal begriffen hat, wie es geht, dann gibt es kein Halten mehr!"
Ja, ich bin stolz auf meinen Kleinen.
Denkbar kurz fiel demnach unser Aufenthalt im Schulgebäude aus.
Ich schickte Herrn Hütchen eine Nachricht, er möge sich beeilen, denn wir würden schon auf der Straße stehen.
Kurz darauf klingelt mein Mobiltelefon.
"Ihr müßt Euch ein Taxi nehmen. Mir ist gerade eine Frau gegen das Auto gelaufen."
Na, toll.
Der jungen Frau ist fast nichts passiert.
Dort ist eine 20er Zone, sie hat sich nur den Ellenbogen geprellt.
Ist schon eine Leistung in ein beinahe stehendes Fahrzeug zu laufen.....
Außenspiegel kaputt, Stoßstange auch. Geschätzter Schaden: 3000,-- Euronen.
Und das Beste: Bei "Personenschäden" bekommt man angeblich immer eine Teilschuld.
Du setzt Dich ins Auto und bist eigentlich schon schuldig....
Zur Auflockerung meines Berichts zeige ich Euch den Bagger, der das alte Haus vernichtet.
Herr Hütchen war natürlich völlig fertig.
Einige Tage später sitzt Herr Hütchen in der Küche.
Ich wusel so durchs Haus.
Kurz vorm Umzug hat man ja ziemlich viel an den Hacken.
Wie ich in die Küche komme, um meinem Mann einen Kuss auf die kahle Stelle am Kopf zu drücken, kriege ich einen nassen Fuß!
"Iiiihhhh, was ist denn das?", ruf ich aus.
"Häh? Was schreist Du hier so rum?"
"Kuck doch - daaaa", ich zeige auf den Boden, "alles nass!!!"
Es hat den Geschirrspüler dahingerafft.
Hätte das nicht vier Wochen später passieren können?
Muss das nun auch noch sein?
Aber - was ein Herr Hütchen ist, das bestellt die Ersatzteile im weiten Netz, zerrt das Gerät aus dem Einbauschrank und legt sich daneben.
Ich war ja skeptisch.
So oft hat er nicht mal "Scheiße" gebrüllt, als er den Wäschetrockner repariert hat.
Der Waschkeller ist aber auch nicht nur 9qm groß und in jeder Ecke sinnvoll bebaut....
Ich habe mich während der Reparatur versteckt.
Herr Hütchen kann auch im Liegen sehr laut brüllen.
Wenn ich ein Foto gemacht hätte, könnte ich jetzt nicht mehr berichten.
Deshalb zeige ich Euch zur Auflockerung des Berichts ein Foto vom Bagger, wie er das alte Haus
vernichtet.
Herr Hütchen war natürlich völlig fertig.
Von der nicht so wirklich schönen Wohnung in Hütchenburg am Regionalbahnhof habe ich ja schon erzählt.
Nun waren wir zwischenzeitlich mal da und haben ein wenig ausgemessen, weil wir ja entscheiden müssen, welche Möbel wo hin gestellt werden sollen.
Im Schlafzimmer wurde uns die Entscheidung abgenommen.
Der Kleiderschrank darf nicht mit.
Er ist 2,65m hoch.
Die Deckenhöhe pendelt sich bei 2,45m Höhe ein.
Das ist dann doch etwas knapp.
Nun stehen wir da mit unserem Talent.
Der Schrank wandert erstmal in Einzelteilen in den Keller.
Und dann schauen wir mal.
Zur Auflockerung dieses wirklich langen Berichts zeige ich das vernichtete Haus.
Und plötzlich tat sich ein Loch im Erdboden auf.
Vorne rechts.
Das war vorher nicht da.
Die Leute, von denen wir das Grundstück gekauft haben, genießen keinen guten Ruf in der Nachbarschaft.
Lange Zeit lebte ein einsamer uralter Mann in dem alten Haus.
Ein Mann, der in den wahrscheinlich weit über 90 Jahren seines Lebens Unmengen an Sachen gesammelt hat.
Sein Sohn, Herr Ratte, hat sich unbeliebt gemacht, weil er diverse Streitigkeiten wegen Nichtigkeiten über Anwälte hat ausfechten lassen.
Hin und wieder hat er wohl auch mal über den Zaun gepöbelt.....
Und sich nie um seinen alten Vater gekümmert.
Herr und Frau Ratte wollten das Haus eigentlich sanieren.
Selbst und ganz alleine.
Als wir beim Notar waren hat mir Frau Ratte den Haustürschlüssel in die Hand gedrückt und gemeint:
"Da sind noch ein paar Fliesen und neue Fenster im Haus.
Mir ist egal., was Sie damit machen. Aber ich will nicht mehr in das Haus!"
Herr Ratte erzählte gerade in schillernden Farben Herrn Hütchen von seinen Krankheiten....
Blöde - wie ich nunmal bin - habe ich den Schlüssel genommen.
Sie tat mir so leid.
In ihrem Redeschwall hat sie mir von ihrem durchaus fiesen Rückenleiden berichtet.
Als wir in das Haus reinkamen traf uns fast der Schlag.
Dreckige Wäsche, Bücher aus den 70er Jahren mit Titeln wie "Selbst ist der Mann", " Was Du mit dem Beil alles machen kannst" und so, Werkzeuge, Klopapier und Brennspiritus soweit das Auge reicht.
Der Abrißunternehmer war natürlich nicht begeistert.
Für die Entsorgung des ganzen Gerümpels inklusive privaten Papieren mussten wir nochmal blechen.
Naiv, wie ich bin, habe ich mich telefonisch an Familie Ratte gewandt und angeboten die Entsorgungskosten zu teilen.
Der Kerl hat mir per Mail so frech geantwortet... das gebe ich hier nicht wieder.....
Ich habe dann zurück geschrieben... auch das gebe ich hier nicht wieder....
Aber zur Auflockerung zeige ich Euch ein Grundstück ohne Haus mit Bagger:
Ich denke, Ihr habt nun einen kleinen Überblick über die Unwägbarkeiten im Leben der umziehenden Hütchens bekommen.
Gleich werde ich den örtlichen Supermarkt überfallen, Essen für heute und morgen vorkochen,
nach Hütchenburg fahren, um einige Kartons in die Wohnung zu stellen und mir die Baustelle anzusehen, meine Schwiegereltern zum Kaffee begrüßen, einen Transporter mit meiner Flohmarktware beladen und nebenbei meine triefende Nase liebevoll eincremen.
In den raren Pausen werde ich versuchen bei Euch nachzulesen, was so los ist.
Morgen früh stehen Hanni und ich wieder fröstelnd, aber fröhlich auf einem Flohmarkt herum.
Habt ein schönes Wochenende,
vany