Montag, 19. Januar 2015

Wir haben Nachbarn

ich meine, so richtige Nachbarn, die mit uns das Haus teilen.... nicht solche, die man fröhlich über den Gartenzaun grüßt und fragt, wie es ihnen geht und ob sie einen Kaffee trinken möchten.

Sondern solche, die auch nach dem dritten "Guten Morgen!" die Zähne nicht auseinander bringen und nur vor sich hin starren.

(Sie sind nicht alle so.
Einen netten Jungen und die wirklich süße Frau, die mit uns im Dritten wohnt, habe ich schon kennengelernt.
Sie hat mir gleich ihre Wohnung gezeigt. Total klasse, sie hat wirklich und wahrhaftig noch Küchenschränke aus den 1950er Jahren! - das aber nur so nebenbei)

Wir bewohnen hier ja bekanntlich das Penthouse - höhöhöhö.....
Da das Haus aber nicht wirklich luxuriös ausgestattet ist, fahren wir nicht mit einem eigenen Fahrstuhl in die oberste Etage.
Wir müssen hoch laufen, wie alle anderen auch.
(Im Übrigen ein ausgezeichnetes Knackpoworkout)

Und auch wieder runter.

Und genau da liegt das Problem der Frau, die im Erdgeschoss mit ihrem Fahrrad wohnt.

Prinz Fröhlich hat die - zugegeben nicht schöne - Angewohnheit, die letzten Stufen einer Treppe herunter zu springen.
Wir haben versucht ihm das abzugewöhnen, weil wir im Hütchenweg Angst um unseren Dielenboden hatten. Es ist uns in den Jahren, in denen er selbständig läuft, nicht gelungen.

Die Frau mit dem Fahrrad wird es schaffen.

Dass sie eine Frau ist, weiß ich eigentlich nur, weil es ein Damenrad ist, das in ihrer Wohnung verschwindet.
Ich habe sie nur einmal ganz kurz gehört, als ich unachtsam die Kellertür schloss.

"Lassen Sie das sein! Ich falle hier vom Sofa bei ...."
Den Rest verschluckte die zuknallende Wohnungstür.
Auch meine erschrockene Entschuldigung.

Nun komme ich also den einen Tag gegen elf Uhr mit meinem Shopper auf Rädern hier angeschoben.
Das Ding bis zum Bersten voll gestopft und noch eine Extratasche geschultert.
Weil ich das nicht alles rauf schleppen kann, klingle ich nach meinen starken Männern, von denen zwei an diesem Samstagmorgen zu Hause sind.
Fröhlich rast die Treppe runter und überspringt natürlich die letzten vier Stufen.

Ich hätte das gar nicht bemerkt, wenn denn nicht die Tür der Fahrradfrau aufgerissen worden wäre und ein
"Spring doch von noch weiter oben!" herausgebrüllt worden wäre.

"Sind wir in einer Seniorenwohnanlage?", fragte ich entgeistert zurück.

Hat sie aber wieder nicht gehört, weil sie die Tür so geräuschvoll wie möglich zugeschlagen hat.

Herr Hütchen grinste nur.
Ich war böse.
Natürlich muss man rücksichtsvoller sein in einem Mehrfamilienhaus.... aber deshalb muss ich doch nicht wie in einer Kirche herumschleichen.... noch dazu am hellichten Tag, nicht mal Mittagsruhe war..... wenn es nun morgens um sieben gewesen wäre... aber da reißt sich sogar der springende Fröhlich zusammen und springt nicht.... und die knallt die Tür und kreischt das ganze Haus zusammen.

Am Abend hatte Schlau dann Gäste.
Zu siebt im Wohnzimmer zum Essen - eine logistische Meisterleistung, sag ich Euch.
Den Vorfall schilderte ich in schillernden Farben.....
Selbstredend hatten die Kumpels nichts besseres zu tun als wie die Glücksbärchis paarweise die Treppe herunter zu hoppsen.
Die Tür im Erdgeschoß wurde aufgerissen und ein
"Das habe ich gehört!" geschrien..... Es war gerade 19 Uhr durch.... am Samstag.

Ich glaube, ich muss die Wohnung tatsächlich mit Alufolie auskleiden.
Die sind hier doch alle verstrahlt.....
Habt einen schönen Montag,
vany

9 Kommentare:

  1. Ohgottohgott, das klingt ja alles echt traumhaft. Nicht. Glücklicherweise ist es nur übergangsweise. oO
    (Wie lang ist denn dieser "Übergang" geplant?)

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  2. na, der zwidawurzn würd ich gern mal meine obendrüber nachbarn borgen! da hab ich manchmal den eindruck, die beiden kinder fahren mit rollerskates durch die wohnung! aber was soll's am abend ist schluss damit und tagsüber kratzt es mich nicht - ist ja nicht mein boden! viel schlimmer find ich fünf-uhr-früh-bader, das einlassen der wanne klingt bei mir wie die niagarafälle bei hochwasser. kann ich aber auch nicht sagen: "badet gefälligst erst ab acht!". so ist das nun mal in einem mehrfamilienhaus und wer das nicht aushält, muss in ein häuschen im wald ziehen ...
    lieben gruß, susi

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  3. Huch, HUCH! Ich hatte noch nicht mal Zeit den letzten Beitrag zu kommentieren, da gibt's schon einen Neuen! Und was für einen! Na toll. Da habt ihr ja eine richtig trübe Tasse unten wohnen... Wahrscheinlich hilft nur klingeln und sie zu einem Tee einladen. Da ist sie bestimmt so perplex, das sie das Meckern vergisst. Wer weiss, was die für ein Problem hat... WIe du siehst bin ich, noch, milde gestimmt und seh erst mal das Gute im Menschen. ich hoffe mal, da läßt sich bei der auch was finden, ufz.
    Ansonsten Kopf hoch, es ist absehbar....!!
    Und ich bin sooo gespannt auf euer HAus! Das wird bestimmt sehr modern, was ich aus deinen Erzählungen raus gehört habe. Cool!! Und was gibt es Neues vom Käufer? Hat er die Trulla noch?? War es sehr schlimm, als du dort warst? Ich bin mal gespannt wie das bei uns hier wird. Wenn mein Elternhaus direkt neben dran dann jemand anderem gehört. Kurzüberleg...
    NÖÖÖÖÖ ich will einfach nur raus! Rein ins Neue, Jep! ;)
    Herzlichen Glückwunsch zum Kühlschrank, da lernt man wirklich die kleinen Dinge wieder zu schätzen!
    Hab eine schöne Woche, ich warte gespannt auf neue Berichte ;)
    Dani

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  4. Großartig. Die Freuden in einem Mietshaus. ;D Diese lärmempfindliche Trulla wird uns noch einige Einträge bescheren, vermute ich.

    Hier wohnte gegenüber mal eine ältere Dame, sehr ruhebedürftig, die uns eines Nachmittags zu sich in die Wohnung bat. Dachte mir nichts Böses, weil ich sie nicht unnett fand... bis sie uns in ihr Wohnzimmer lotste und uns aufforderte, mal genau hinzuhören. Draußen war der Junior (damals in der 5.Klasse) zu hören, der mit seinem Skateboard erste "Gehversuche" machte und über den Hof "rollerte". Unfassbarer Lärm. Grausam. So schlimm, dass sie dabei nicht lesen könne und überhaupt. Nachdem sie ihm dann noch mehrmals nahelegte, anderswo mit dem Ball zu kicken, nur nicht aufm Hof, habe ich... ähem... sehr unsouverän reagiert. Und das Ding mit der "wir sind hier keine Seniorenwohnanlage" knapp und deutlich formuliert, es auf einen Zettel getippt und den ans schwarze Brett gepappt. Sie hat nie wieder was gesagt. Aber dafür einige Monate später die Kontrolle über ihr Auto (Automatik) verloren, wewegen sie voll Speed durch unseren Jägerzaun gebrettert ist. Der Junior war nie so laut. ;)

    [Möchte anmerken, dass ich den Junior immer dazu angehalten habe, die Mittagsruhe zu beachten, nicht den Ball gegen die Mauer zu kicken und sich sonntags generell etwas zurückzunehmen, aber irgendwann ist's genug.]

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  5. Ach ja, es gibt schon besondere Zeitgenossen! Ich hatte heute im Supermarkt auch so ein Aha-Erlebnis! Da steht eine Dame ca. 2 Meter vom Ende der Warteschlange an der Kasse etwas an der Seite beim Gemüse! Ich möchte mich nicht vordrängen und frage höflich, ob sie auch an der Kasse ansteht! Keine Reaktion! Ich frage nochmal... dann die barsche Antwort... warum fragen Sie das? Häääähhhh, wollte eigentlich nur höflich sein! Was macht die Gute... nimmt ihr Zeug, geht an der kompletten Schlange vorbei und stellt sich ganz nach vorne!!! Halllooooooo???? Da fällt einem doch wirklich nichts mehr ein!
    Na ja, lange müsst Ihr Euch ja hoffentlich nicht mit den Nachbarn auskommen! Bei manchen kann das durchaus anstrengend und schwierig sein!
    Viele Grüße von
    Margit

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  6. Leite ihn mal an, einmal nicht zu hüpfen, dann klingelst Du und sagst höflich "Haben sies gehört, er ist dieses Mal nicht gehüpft" oder besser du schreist es durch die geschlossene Tür, hihi
    LG und gute Nerven
    Martina

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  7. huhu liebe Vany, bei euch ist wirklich was los, wird zeit dass euer Eigenheim Form und Gestalt annimmt, so geht´s ja echt nicht weiter. Aber man ist das zusammenleben mit anderen nicht gewohnt, wenn man im Haus alleine war, wer weiß, wie ich da schon ausgerastet wäre,.. puh.. ich dank dir herzlich für deine lieben Zeilen neulich, ich freu mich immer, wenn du bei mir vorbeischaust.
    Tilda mag ich noch sehr aber nicht im Übermaß, man kann auch zu viel davon haben ;O)) dann ist es nicht mehr schön, ich hab ja auch noch viele andere Designer, die mir gefallen ;O)), es gibt viiiiel mehr als nur Tilda auf der Welt!
    viele liebe Grüße, cornelia

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  8. Uiuiuiii! Da habt ihr es ja nicht so besonders dolle erwischt! Glücklicherweise nur vorübergehend. Stell dir vor, ihr müsstet da bis in alle Ewigkeit wohnen bleiben!!! Unsere unterste Nachbarin war auch eine Weile so. Irgendwann hat sich das aus unerfindlichen Gründen gegeben. Es besteht also noch Hoffnung!
    :-)
    Grüßle
    Ursel

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  9. ...argh! Wenn's soweit ist, spende ich ein paar Rollen Alufolie. Solche Nachbarn braucht kein Mensch. Wobei ich ja generell ein Freund von Anonymität bin...ich muss nicht wissen, was "die" um mich rum machen und wer die sind...aber sich wegen solchem Pupskram auf zu regen -___-

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